Archäologie

Wie funktioniert Archäologie

Die Durchführung einer archäologischen Grabung auf freiem Feld wie in Frohsdorf erfordert zunächst logistische Leistungen und den Aufbau einer Infrastruktur (Fahrzeuge, Container, Stromversorgung, etc.). Die Grabungsfläche einer Kampagne wird zunächst bestimmt und abgesteckt. Die Ausgrabungsarbeiten erfolgen zum größten Teil händisch mit Spitzhacke, Spaten, Schaufel, Kellen, Staubsauger und Feinwerkzeug wie Spitzkellen, Stuckatureisen, Zahnarztwerkzeugen und Pinseln.

Gräberfeld vor Aushub

 Gräberfeld nach Erdabhub

 

 

 

 

 

 

mehrere Arbeitsfotos

Mitarbeiter beim Graben

2 Mitarbeiter

 

 

 

 

 

 

 

 

Gräberfeld von oben

Mitarbeiter in einer Grabstätte

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig dabei ist nicht nur die Freilegung von Funden, sondern vor allem auch das Erkennen der Fundlagen und Zusammenhänge, der sog. Befunde, die einen wesentlichen Teil zum Informationsgewinn beitragen.

Im Zuge einer archäologischen Grabung ist eine exakte Dokumentation der Funde und Befunde notwendig. Ausgrabung bedeutet auch immer unwiederbringliche Zerstörung der Befunde. Die Dokumentation ist für die wissenschaftliche Auswertung unerlässlich. (Die Suche nach archäologischen Fundgegenständen durch unbefugte und unausgebildete Personen – Raubgräber – geht mit der Zerstörung von Befunden einher, was die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Auswertung drastisch verringert und ist durch das Denkmalschutzgesetz verboten.) Die Dokumentation beinhaltet die Vermessung der Befunde und Einmessung der Funde mit einer Totalstation, die es erlaubt, einen Bezug zum Landeskoordinatensystem herzustellen. Die Anfertigung von Aufsicht und Schnitt der Befunde und Funde in Zeichnungen und Fotografien vervollständigt die dreidimensionale Dokumentation.

Mitarbeiter veim Vermessen einer Grabstätte

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter beim Vermessen eine Grabstätte

Mitarbeiter beim fotografieren einer Grabstätte

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter beim Vermessen einer Grabstätte

 

Sämtliche Funde, dazu zählen unter anderem menschliche und tierische Knochen, Pflanzen- und Insektenreste, Keramikgefäße, Trachtbestandteile, etc. werden exakt eingemessen, nummeriert und geborgen, um in Folge restauriert und unter Berücksichtigung der Befunde wissenschaftlich analysiert zu werden.

 

 

 

 

Am Ende einer Grabungskampagne wird im Fall von Frohsdorf die Grabungsfläche wieder zugeschüttet, damit der Acker bis zum beginn der folgenden Kampagne wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann.

 

 

 

Die Konservierung und Restaurierung der Funde beginnt im Idealfall bereits auf bzw. während der archäologischen Grabung. Der Großteil der Restaurierungsarbeiten bzw. ihre Fertigstellung erfolgt jedoch im Labor. Im Falle der Funde aus dem Gräberfeld in Frohsdorf werden diese Arbeiten in den Restaurierwerkstätten des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien durchgeführt.

 

 

Mitarbeiter beim waschen eines Fundes

 Mitarbeiter beim restaurieren eines Fundgegenstandes

 

 

 

 

 


Sind notwendige Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten abgeschlossen, werden einzelne Fundgruppen von Spezialisten (z.B. Artefakte von Archäologen, menschliche Knochen von Anthropologen, tierische Knochen von Archäozoologen, pflanzliche Reste von Archäobotanikern, etc.) zur Auswertung übernommen und bearbeitet. Die Gesamtauswertung erfolgt durch Archäologen in Zusammenarbeit mit den Fachkollegen und unter Berücksichtigung der Befunde.

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